Am 31. Oktober 2011 veröffentlicht von Desmond Kabus
Die Kurische Nehrung ist ein 98 km langer Landstreifen (bzw. Halbinsel) zwischen Klaipėda (dt. Memel) in Litauen und Lesnoje (dt. Sarkau, lit.: Sarkuva) in Russland, von dem heute 52 km zu Litauen und 46 km zu Russland gehören. Sie trennt das Kurische Haff von der Ostsee. Die mit 3,8 km breiteste Stelle befindet sich beim Bulvikio ragas (Bullwikscher Haken), vier Kilometer nordöstlich von Nida (Litauen). Die schmalste liegt bei der Siedlung Lesnoje und ist 350 m breit.
Bei Klaipėda (am litauischen Festland)befindet sich eine etwa 300m breite Verbindung zwischen Ostsee und Haff, das Memeler Tief. Im Jahr 2000 wurde die Kurische Nehrung von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Die Kurische Nehrung entstand vor 7000 Jahren durch Sandanspülungen. Im Laufe der Zeit wuchs dichter Wald, der aber ab dem 16. Jahrhundert fast vollständig gerodet wurde. So konnte der ständige Nordwest-Wind den Sand an der Meerseite aufwehen und im Hinterland zur Haffseite zu hohen Dünen auftürmen, die sich fast über die gesamte Nehrung erstreckten. Die Sandberge wanderten stetig – mit einer Geschwindigkeit von sechs Metern im Jahr – in Richtung Osten auf die dort liegenden Dörfer der Fischer zu und begruben sie unter sich.
Viele Dörfer wurden – zum Teil mehrfach – unter dem Sand der Dünen begraben. Von den verschütteten Dörfern ist wenig oder nichts übrig geblieben, nur einige Friedhöfe haben überlebt.
Der Forstschutzbeamte der Memeler Kaufmannschaft, Düneninspektor Franz Epha (1828-1904) hat es mit seiner Strauch-Methode geschafft, mehrere Wanderdünen zum Stillstand zu bringen, indem er Strauchzäune aufgestellt und die Dünen bepflanzt hat. Die Epha-Höhe bei Pillkoppen, eine der bezwungenen Dünen, ist nach ihm benannt.
Die Kurische Nehrung wurde in frühgeschichtlicher Zeit vom Volksstamm der Kuren besiedelt, der ihr den Namen gab. Der seit 1945 litauische Teil der Kurischen Nehrung wurde zum Nationalpark Kuršių Nerija, der seitdem russische Teil zum Nationalpark Kurschskaja Kossa erklärt.
Der Landstreifen wird fast in ganzer Länge von einer asphaltierten Straße (R 515) durchzogen. Die Kilometersteine dieser Straße helfen, Orte zielsicher anzusteuern. Sie beginnt im Süden beim Nehrungsschild und führt bis zum alten Fähranleger im Norden der Nehrung. Auf russischer Seite zeigen die Steine, die auf der Haffseite stehen, stets die Kilometer ab dem Nehrungsschild an, auf litauischer Seite, wo die Steine auf der Seeseite stehen, steht links die Entfernung ab der russisch-litauischen Grenze, rechts die Entfernung zum Fähranleger.
Bei km 3,8 beginnt das Naturschutzgebiet, abgetrennt durch eine Schranke, das nur gegen eine Gebühr zu betreten und befahren ist.
Bei km 14, an der Stelle, wo die Nehrung nur 350 m breit ist, brach 1983 bei einem Sturm die Nehrung durch. Die Bruchstelle konnte in tagelanger Arbeit wieder geschlossen werden.
Quelle: Wikipedia
4. September 2015 um 12:12
K.-H. Schröder, Köln
Die Kurische Nehrung ist ein interessantes und außergewöhnliches Gebiet. Meines Erachtens ist es wert, dieses Gebiet zu besuchen.
Das gilt auch für die gesamten baltischen Länder, die für uns ja noch ziemlich unbekannt sind. Ich war jetzt dort und begeistert. August 2015