Am 31. Oktober 2011 veröffentlicht von Desmond Kabus
Das Kaliningrader Gebiet ist inzwischen eine russische Insel, umgeben von Litauen und Polen. Kaliningrad wurde nach dem zweiten Weltkrieg unter sowjetischer Verwaltung gestellt und ist seit der deutschen Wiedervereinigung formell Teil Russlands. Nach dem Austritt der baltischen Staaten aus der Sowjetunion hat es den Status einer Enklave.
Es ist die westlichste Großstadt Russlands und liegt 4,8 Meter über dem Meeresspiegel. Es leben 421.678 Einwohner in Kaliningrad (Stand von 2008)
Die Stadt ist seit dem 29. Juni 2009 in drei Stadtbezirke eingeteilt:
Leningradski rajon (Leningrader Rajon)
Moskowski rajon (Moskauer Rajon)
Zentralny rajon (Zentralrajon)
Kaliningrad befindet sich am Übergang von ozeanischem zu kontinentalem Klima und hat zum Teil sehr kalte Winter. Durch die Nähe zum Meer wird auch die Lufttemperatur beeinflusst. Bodenfrost im Mai oder Regen zu Silvester und Neujahr sind Merkmale, die für die Stadt typisch sind.
Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 7,1 °C, die jährliche Niederschlagsmenge 697 Millimeter im Mittel. Die wärmsten Monate sind Juli und August mit durchschnittlich 16,4 °C bis 17,3 °C, die kältesten Monate sind Januar und Februar mit −2,1 bis −2,7 °C im Mittel.
Der meiste Niederschlag fällt im Juli, August.
Das Gebiet umfasst den Nordteil des ehemaligen Ostpreußens um die frühere Hauptstadt Königsberg.
Kaliningrad, das ehemalige Königsberg – 1255 als Burg des Deutschen Ordens gegründet, ab 1525 Sitz der Herzöge von Preußen, 1701 Krönungsstadt des ersten preußischen Königs – wurde im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört. Von den alten Kulturdenkmälern ist fast nichts mehr erhalten. Lediglich fünf alte Stadttore und die Ruine des Doms (wird momentan restauriert) mit dem Grabmal Immanuel Kants erinnern an die deutsche Vergangenheit.
Die große Mehrheit der konfessionell gebundenen Einwohner ist russisch-orthodox. Seit 1991 sind zahlreiche evangelische Gemeinden im Königsberger Raum entstanden. 2008 gehörten zur Propstei (Verwaltungsinstanz in der römisch-katholischen und einigen evangelischen Landeskirchen und der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche)Kaliningrad 45 Gemeinden mit 3.000 fast nur russlanddeutschen Mitgliedern und zwölf Pastoren. Die beiden katholischen Gemeinden mit etwa 4.500 Mitgliedern bestehen vor allem aus Polen und Litauern. Die internationale, römisch-katholische Ordensgemeinschaft der Steyler Missionare betreut, zusammen mit Mitgliedern anderer Orden, in Gwardejsk, dem früheren Tapiau, rund 60 km östlich der Stadt Kaliningrad, in der Telmana ein Pfarrzentrum. Es gibt in Kaliningrad auch eine kleine jüdische Gemeinde.
Kaliningrad hat mit sozialen Problemen zu kämpfen. Die Rate an Infektionen in Bezug auf die Immunschwächekrankheit Aids sowie an Tuberkulose ist landesweit eine der höchsten und die Lebenserwartung ist im Vergleich zu anderen Regionen in Russland eine der niedrigsten. Hierzu muss allerdings relativierend festgestellt werden, dass die Statistik über Aidskranke in Kaliningrad eine der wenigen vollständigen in Russland ist. Die Umweltverschmutzung der Ostsee durch ungeklärte Abwässer gefährdet nicht nur die Kaliningrader Bevölkerung, sondern auch die Nachbarstaaten Polen und Litauen. Sorgen bereiten seit Anfang der 1990er Jahre auch die vielen Straßenkinder, Prostituierten und Drogensüchtigen.